VICTOR KÉGLI

Politik-Line

Politik-Line
kunstraummitte, Berlin
Installation, Performance
1998
Politik-Line - eine Aktion vom 14. September bis zum 27. September 1998, anlässlich der Bundestagswahl 1998

In den Ausstellungsräumen des kunstraummitte wurden von
fünf fiktiven politischen Parteien ein telefonischer Online Service angeboten.
Jede Partei wurde durch ein ihr zugehöriges, deutlich gekennzeichnetes Telefon und Ansagegerät vertreten. Die Ansagetexte der einzelnen Parteien waren politisch allgemeingültig und in ihrer konkreten Aussage inhaltslos. Nur ihre äußere Form und die sprachliche Interpretation ermöglichte eine Abgrenzung.

Dem Ausstellungsbesucher wurde die Möglichkeit geboten, den Ansagetext und Nachrichten mitzuhören oder selbst aktiv in das Geschehen einzugreifen, indem er über das Telefon Anrufe entgegennehmen und beantworten konnte. Somit wurde dieser Ausstellungsbesucher Teil des Informationsdienstes, der die Anrufer bediente und diesem gegenüber die jeweilige Partei vertrat.

Parallel zu der Transformation des Ausstellungsraumes in eine Telefon- bzw. Parteizentrale, wurden in Berlin-Mitte Plakate angebracht, die sich formal und durch ihre Präsentation an den Wahlplakaten zur Bundestagswahl orientierten. Die Plakate trugen in Anlehnung an Telefon-Sexanzeigen 0190-Nummern und adaptierten auch deren äußere Form. Über diese kostenpflichtigen 0190-Telefonnummern konnte Kontakt zu den jeweiligen Parteien aufgenommen werden, oder zumindest deren Ansagetext abgehört werden.

Die Aktion endete am Abend der Bundestagswahl mit einer Wahlparty in den Ausstellungsräumen.

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Wahlplakate der Parteien
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Plakatierungen im Stadtraum, Parteibüro am Wahlabend
Telefonansagen der einzelnen Parteien